Schon vor 31 Jahren machte man die Erkelenzer und Euskirchener
auf ihren ehemaligen Mitbürger Joseph Emonds, der vielen Menschen
das Leben rettete, aufmerksam

(Ein Rückblick auf das Jahr 1982)

von Hans-Dieter Arntz
31.08.2013

In meinen NEWS vom 26. August 2013 teilte ich den Lesern meiner regionalhistorischen Homepage mit, dass Dechant Joseph Emonds (1898-1975) posthum von Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern anerkannt wurde. Gleichzeitig wurde auch das Künstlerehepaar Hulda (1895-1985) und Otto Pankok (1893-1966) als Retter der Jüdin Brunhilde Barz geb. Stein gewürdigt, so dass die Botschaft des Staates Israel in absehbarer Zeit den jeweiligen Angehörigen eine Medaille und eine Urkunde überreichen wird. Den gesamten Sachverhalt hatte ich schon früher in einem Artikel zusammengefasst: Der Maler Otto Pankok als Lebensretter im Dritten Reich – Ein Beitrag zur Judenverfolgung in der Eifel (2012). Der in Kirchheim tätige Geistliche hatte u.a. auch das Ehepaar Mathias und Brunhilde Barz – sie war eine Jüdin – vor der Gestapo versteckt.

Der Kunstsachverständige Günter Goebbels aus Langenfeld wies mich bereits Ende der 1980-er Jahre auf wichtige Einzelheiten hin, und nicht grundlos hatte ich das eindrucksvolle Bild „Inferno“ von Mathias Barz als Titelbild für mein umfangreiches Buch Judenverfolgung und Fluchthilfe im deutsch-belgischen Grenzgebiet (1990) gewählt.

Dechant Emonds

Der Antrag bei Yad Vashem für das Ehepaar Pankok geht auf Felix Pankok zurück, der bei der Redaktion Nordmagazin beim NDR Landesfunkhaus Schwerin tätig ist und familienbezogene Unterlagen zur Verfügung stellte. Letztendlich ist die Ehrung von Joseph Emonds dem Kunstsachverständigen Günter Goebbels zu verdanken, denn im Hinblick auf Otto Pankok und Joseph Emonds hatte er viel recherchiert, und selbst meine diesbezüglichen Vorträge und Arbeiten beruhen auch auf diesen Forschungsergebnissen. Seit Anfang 2011, als er Yad Vashem zahlreiche seiner Schriften über Barz, Pankok, Schwesig und Barbakoff nach Yad Vashem schickte, steht Günter Goebbels mit der Direktorin Frau Irena Steinfeldt in Verbindung. Von künstlerischem Interesse dürfte auch der Hinweis sein, dass besonders seine Ausarbeitung Schwesig für Yad Vashem interessant ist, da er herausgefunden hatte, wie die Zeichnungen aus den französischen Internierungslagern gerettet wurden, wovon sich ca. 300 Arbeiten in Yad Vashem befinden.

Hierhin schickte er auch mehrere „Kataloge Barz“ mit der wörtlichen, aber korrigierten und überprüften Wiedergabe des Filmtextes auch das Buch "Heerdt im Wandel der Zeiten VI", in dem er die Flucht des Ehepaares niedergeschrieben hatte. Die Übertragung des Filmtextes erfolgten mit den Korrekturen und Ergänzungen von Hulda und Otto Pankok sowie des Pastors Joseph Emonds.

Für die Regionalhistorie der Eifel und Voreifel ist Pankok aufgrund seines Aufenthaltes in Pesch (1942-1945/46) und Dechant Emonds wegen seiner Fluchthelfertätigkeit in Kirchheim von Bedeutung. Yad Vashem, bekannt als „The Holocaust Martyrs` and Heroes` Remembrance Authority“ in Jerusalem, teilte mir in einem Schreiben vom 4. August 2013 durchschriftlich und persönlich mit, dass die Anerkennungskommission den einst in Kirchheim – heute ein Stadtteil von Euskirchen – wirkenden katholischen Geistlichen Joseph Emonds (1898–1975) mit dem Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet hat. An dem Nachweis dieses Sachverhaltes war auch ich aktiv beteiligt.

Als erstes Presseorgan berichtete die Kölnische Rundschau am 20. August 2013 über die Ehrung, die in absehbarer Zeit von der Botschaft des Staates Israel in Berlin vorgenommen werden soll. Vorerst sollen die am Ende dieser NEWS publizierten Links über Details informieren:

 

Dechant Emonds

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Bereits im Jahre 1982 (!!) versuchte ich, die Bevölkerung von Erkelenz und Euskirchen auf ihren ehemaligen und verdienstvollen Mitbürger Emonds aufmerksam zu machen.

Zwar konnte ichim Jahre 1984 die Benennung der Joseph-Emonds-Hauptschule in Euskirchen-Kuchenheim initiieren, aber erst durch meinen Vortrag im letzten Jahr konnte ich die Bevölkerung von Erkelenz erreichen. Vgl.: Erkelenzer Straßenbenennung nach Dechant Joseph Emonds aus Euskirchen-Kirchheim: "Joseph-Emonds-Hof" . An eine Straßenbenennung - Dechant-Emonds-Straße – hat in Kirchheim noch keiner gedacht!

In folgenden beiden Zeitungsartikel - Erkelenzer Volkszeitung vom 10. April 1982 sowie Kölner Stadt-Anzeiger v. Ostern 1982 – machte ich erstmals in den jeweiligen Regionen auf den „Judenretter Dechant Emonds“ aufmerksam:

 

Dechant Emonds

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