Seit 30 Jahren  Aufarbeitung der Geschichte:
„Reichskristallnacht auf dem Land“  

von Hans-Dieter Arntz
01.08.2008

Seit 30 Jahren recherchiert der Autor bereits zu den Themen „Nationalsozialismus und Judentum in der Eifel und Voreifel“. Die Ergebnisse fanden in zahlreichen Büchern, Zeitungsserien  und Vorträgen ihren Niederschlag. Erstmalig veröffentlichte die Kölnische Rundschau eine diesbezügliche Serie von Hans-Dieter Arntz unter der Überschrift „Die Judenverfolgung im Kreis Euskirchen“ (9. bis 16. November 1978). Berichte über Vorträge folgten. Das ist jetzt 30 Jahre her.

 

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Im Frühjahr dieses Jahres erscheint nun im Helios-Verlag Aachen die umfangreiche Dokumentation REICHSKRISTALLNACHT – Der Novemberpogrom in der Eifel und Voreifel.

70 Jahre nach diesem Ereignis soll der neueste wissenschaftliche Stand dargestellt werden. Dass „auf dem Lande“ manches anders verlief als in den Großstädten, wird aus den vielfältigen Forschungsergebnissen, eidesstattlichen Erklärungen, Tagebuchnotizen, Briefen und Gerichtsprotokolle deutlich. Am Beispiel der Eifel und Voreifel soll detailliert nachgewiesen werden, was u.a. in Euskirchen und Flamersheim, Weilerswist und Lommersum, Zülpich und Sinzenich, Mechernich und Kommern, Kall, Gemünd sowie  Blumenthal und Hellenthal geschah. Insofern ist das Buch exemplarisch für die Thematik „Der Novemberpogrom 1938  auf dem Lande“. Der umfangreiche Band ist eine Ergänzung der Bücher JUDAICA – Juden in der Voreifel und Judenverfolgung und Fluchthilfe im deutsch-belgischen Grenzgebiet.

Was dieses Buch von ähnlichen Dokumentationen unterscheidet, ist der Nachweis, dass „auf dem Lande“, wo einer den anderen persönlich kennt, vieles anders – und „persönlicher“ -  als in den Großstädten verlief. Hier gab es zwar auch oft die Anonymität der „Brandstifter im Räuberzivil“, aber auch den Hass und Zerstörungswillen persönlich bekannter Fanatiker aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Dieser bisher in der Fachliterautur vernachlässigte psychologische Aspekt soll anhand des vielseitigen Quellenmaterials deutlich werden.

Wie bei der Dokumentation „JUDAICA“  gilt auch für das vorliegende Buch die Anmerkung des Westdeutschen Rundfunks in Köln: Es wurde bereits häufig über Juden in Großstädten geschrieben. Aber wie es Juden „auf dem Lande“ erging, war bis jetzt unbekannt.

Die seit der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten beginnende Verfolgung und Entrechtung der Juden hatte mit der so genannten „Reichkristallnacht“ im November 1938 einen vorläufigen Höhepunkt, war aber tatsächlich ein Wendepunkt in der deutschen Politik gegenüber den Juden.

In der Nacht vom 9. zum 10. November, aber auch noch Tage danach, brannten Synagogen in ganz Deutschland, wurden jüdische Geschäfte und Wohnungen demoliert und über 30.000 Menschen in Konzentrationslager verschleppt. Die danach einsetzende systematische Verfolgung führte zum Holocaust. Ein Artikel von Bruno Schlüter  vom 17./18. Februar 1979 im Kölner Stadt-Anzeiger berichtete über eine diesbezügliche Unterrichtsreihe an einem Euskirchener Gymnasium:

 

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Um den Aritkel in voller Auflösung anzusehen, bitte hier klicken!

 

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Aus: Euskirchener Wochenspiegel vom 22.11.1979

 

vortrag_klein

Aus: Kölner Stadtanzeiger - Lokalteil Euskirchen - vom 15.11.1979

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